Getestet: GPS-Tracker für Hunde von Fressnapf
Schon geraume Zeit spielten wir mit dem Gedanken, einen GPS-Tracker für unseren Rüden Floki anzuschaffen. Nach einer Recherche haben wir uns für den Hundetracker von Fressnapf entschieden. Hier berichten wir von unserem Test und unseren Erfahrungen. Es gibt mittlerweile ein Update aus Juli 2022, denn nach dreimonatiger Nutzung sind uns weitere Probleme mit dem Fressnapf-Tracker aufgefallen.
Preise und Abo für GPS-Tracker für Hunde
Vorteil bei dem GPS-Tracker von Fressnapf ist, dass man den Tracker einmalig bezahlt und kein Abo für zwei Jahre abschließen muss. Genau dieser „Abo-Zwang“ hat uns vom Kauf bei anderen Anbietern abgehalten, ehrlich gesagt.
Den Hunde-Tracker von Fressnapf bekommt man gerade für knapp 40 Euro. Darin enthalten ist auch das Abo für zwei Jahre – und Fressnapf verspricht, dass es danach max. einen Zehner im Jahr kosten soll. Mehr Informationen gibt es auf der Fressnapf-Tracker-Seite. Damit wäre der Tracker insgesamt günstiger als viele der Konkurrenten, Tractive z. B. schlägt mit einmalig 50 Euro und dazu 50 Euro pro Jahr zu Buche.
Maße und Befestigung
Vorweg: Der Tracker selbst ist relativ groß mit Maße. Bei einem kleinen Hund wird es wohl eher eine Herausforderung, den Tracker am Geschirr oder Halsband zu befestigen, ohne den Hund massiv zu stören. Selbst bei Floki, der ja eher mittelgroß ist, mussten wir ein bisschen hantieren, ehe wir eine gute Position am Geschirr fanden.
Der Tracker wird mit einem Klettverschluss befestigt und hält erstaunlich gut. Mit einem Gewicht von 42 Gramm ist er für Floki (er wiegt ca. 16 kg) auch nicht zu schwer. Das Teil wirkt recht robust und hat bisher jedem Toben Stand gehalten. Es soll auch wasserfest sein, das haben wir aber noch nicht getestet.
Laden und Akku-Dauer
Geladen wird der Tracker per USB über ein proprietäres Ladepad, das magnetisch am Tracker haftet. Hier muss man jedoch ein bisschen darauf achten, dass es wirklich lädt (rote Lampe).
Ein Nachteil ist der schwache Akku. Bei uns hält er bei starker Benutzung nach einer Vollaufladung nur einen oder max. zwei Tage. Sollte der Hund wirklich mal weg sein, dann hilft einem das auch nicht wirklich. Wenn der Tracker nicht bei jedem Spaziergang angelegt wird, dann hält der Akku natürlich deutlich länger. Aber das ist ja nicht Sinn der Sache. Empfehlen würden wir es daher nicht für lange Wanderungen, auf denen keine Chance auf tägliche Aufladung besteht.
Tracking: Netz und Genauigkeit
Fressnapf nutzt hier wohl das Netz der Telekom und man braucht ein Smartphone, um den Tracker über eine App benutzen zu können. Für die Verbindung zum Smartphone nutzt der Tracker die so genannte NB-IoT-Technik. Aber für weitere Details fehlt uns leider der technische Sachverstand.
Wir können nur sagen: Das Tracking an sich funktioniert sehr gut. Mit geringer zeitlicher Verzögerung kann man die Bewegungen des Hundes live nachverfolgen. Auch im Wald gibt es bisher keine Probleme. So kann man den Spaziergang des Hundes mit z. B. einem Hundesitter sehen und weiß immer, wo sich die Fellnase gerade befindet.
App-Aufbau und -Inhalte
Die App ist klar aufgebaut und verständlich. Auf der Startseite findet man zunächst die letzte bekannte Position des Trackers und eine kleine Übersichtkarte, die von der Standardansicht auf Satellitenansicht umgestellt werden kann.
Neben dem Standort des Hundes kann auch der eigene Standort angezeigt werden. Das ist für einige vielleicht ganz praktisch, wenn man nicht mitbekommen hat, ob der Vierbeiner nach links oder rechts ausgebüchst ist.
Sofern bei der Ersteinrichtung der App Rasse, Alter, Geschlecht etc. des Hundes eingetragen wurde, werden im Tab „Gesundheit“ verschiedene Angaben zum Kalorien- und Wasserbedarf des Hundes angezeigt (als Richtwerte versteht sich). Es gibt auch die Option sich online mit einem Tierarzt verbinden zu lassen: „Dr. Fressnapf“.
Wenn man bei Findefix registriert ist, dann besteht die Möglichkeit, die App mit Findefix zu verbinden. Im Notfall könnte direkt hierüber eine Suchmeldung gestartet werden, wenn das Tier vermisst wird – was aber hoffentlich nie passieren wird!
Aufgezeichnete Daten
Über „Aktivität“ sieht man die Routen, die der Hund am aktuellen Tag schon gelaufen ist, die Distanz und auch die Dauer. Man kann zwischen den einzelnen Routen hin und her wischen („blättern“).
Etwas umständlich ist es, dass Wanderungen und Spaziergänge separat aufgezeichnet werden, wenn man zwischendurch eine längere Pause macht. So gibt es zig Teilstrecken, nur weil der Hund zwischendrin mal im Gras liegt.
Hier wäre es besser, wenn es wie bei komoot gelöst wäre, d. h. Ruhezeiten angezeigt würden bei einer Gesamtstrecke. Alternativ wäre es toll, wenn man mehrere Touren zu einer verbinden könnte.
Fazit zum GPS-Tracker von Fressnapf
Insgesamt macht der GPS-Tracker für Hunde von Fressnapf für ein Erstgerät einen durchaus guten Eindruck. Durch Gewicht und Größe stört es sicher am wenigstens bei Hunden, die nicht zu klein sind. Sehr praktisch ist es für eine durchschnittliche Nutzung auf Routine-Spaziergängen oder bei Tagesausflügen. Im Ernstfall kann der Tracker helfen, ein vermisstes Tier wiederzufinden – solange der Akku durchhält. Mit den aufgezeichneten Daten erhält man einen Einblick in die tatsächliche Aktivität des eigenen Hundes, was schon sehr aufschlussreich sein kann.
Update im Juli 2022: Erfahrungen und Probleme mit dem Tracker nach drei Monaten
Mittlerweile nutzen wir den Hunde-GPS-Tracker von Fressnapf etwa drei Monate und uns sind ein paar Probleme und Schwachstellen aufgefallen. Daher gibt es eine Aktualisierung zu unseren Erfahrungen mit dem Hundetracker:
- Großes Problem im Ausland: Der Tracker scheint nicht für die Nutzung im Ausland geschaffen zu sein, denn in Dänemark hat er Floki gar nicht getrackt. Nachdem der Tracker Floki endlich gefunden hatte, wurde der Standort nicht mehr aktualisiert. Wir waren schon längst in Deutschland zurück und der Standpunkt wurde immer noch in Dänemark angezeigt. Erst nachdem der Tracker erneut aufgeladen wurde und wir eine größere Stecke in Deutschland gelaufen waren, wurde der Standpunkt erneut korrekt übermittelt.
- Bekanntes Akku-Problem: Wie oben schon beschrieben wird der Akku wirklich sehr schnell aufgebraucht, wenn der Hundetracker in ständiger Benutzung ist – und es nützt nicht viel, wenn der Hund dann mit leerem Akku verschwindet. Das ist eine große Schwachstelle des Hundetrackers. Allerdings haben wir bisher auch keine anderen Produkte getestet und vielleicht ist das ja bei allen Trackern ein Problem?
- Ein kleines Ärgernis haben wir bereits angemerkt: Wenn auf einem Spaziergang eine Pause gemacht wird – und sei es nur fünf Minuten auf der Parkbank – wird alles danach gleich als neuer Spaziergang gewertet und die Touren werden nicht zusammengefügt.
(Das größte Problem bei allem ist allerdings der Faktor Mensch: Wenn der Hund dann wirklich mal dem Jagdtrieb folgt und weg ist, dann ist garantiert der Tracker nicht dran!)