Seeland-Urlaub mit Hund: Fähre nach Dänemark, Røsnæs, Sagnlandet Lejre, Kopenhagen und Dambo-Trolle
Im Sommer 2025 ging der Sommerurlaub mit Hund endlich wieder nach Dänemark, diesmal auf die Halbinsel Røsnæs auf der Insel Seeland. Das letzte Mal waren wir im Jahr 2017 mit unserem Hund Milo auf der größten Insel Dänemarks und haben uns sehr gefreut, wieder zurück zu kommen. Ein wenig fühlt Dänemark sich wie zweite Heimat an, weil wir sie recht gut kennen mittlerweile. Allerdings hielt Røsnæs einige Überraschungen für uns bereit.

Halbinsel Røsnæs erkunden
Die Halbinsel Røsnæs (auch Refsnæs) am Kalundborg-Fjord ist eine Gegend, die kaum von deutschen Reisenden frequentiert wird und auch generell nicht so touristisch erschlossen wirkte wie andere Ecken Dänemarks. Städte wie Kalundborg sind hier z. B. ruhiger, es gibt aber auch weniger Softeisstände.
Anreise mit Hund: Mit der Fähre von Deutschland nach Dänemark
Wir sind von Rostock aus mit der Fähre nach Gedser gefahren. Hunde sind auf der Fähre erlaubt und dürfen in fast alle Bereiche, was das Reisen sehr entspannt macht.
Einreise mit Hund nach Dänemark
Auch wenn Dänemark häufig als das Land der Hundehasser dargestellt wird, so stimmt das nicht. Dänen an sich sind sehr hundefreundlich, sie haben nur zum Teil strengere Gesetze und an die muss man sich halten, wie z. B. die Leinenpflicht. Auch bei der Einreise sind einige Dinge zu beachten, der Hund braucht:
- EU-Heimtierausweis
- Mikrochip
- gültigen Tollwutimpfschutz (Erstimpfung muss mindestens 21 Tage vor der Einreise erfolgt sein)
Außerdem wichtig zu wissen:
- Welpen unter drei Monaten dürfen grundsätzlich nicht nach Dänemark einreisen
- Es gibt eine Liste mit 13 Hunderassen, die in Dänemark nicht einreisen dürfen, wie z. B. Pitbull Terrier, Tosa Inu und American Staffordshire Terrier.
- Eine Hundehaftpflichtversicherung ist empfehlenswert, da Dänemark bei Bissverletzungen strengere Regeln hat.
Bei einem Aufenthalt von über vier Wochen muss der Hund im dänischen Hunderegister eingetragen werden.
Was wir vorher nicht wussten: Røsnæs und Umgebung ist die Weingegend Dänemarks, wo ein Großteil der Weine des Landes produziert werden. Es gab in unserer Umgebung fünf Weingüter, zwei davon haben wir besucht: Dyrehoj Vingaard und STUB.
Die Halbinsel ist perfekt geeignet zum Wandern. Es gibt nicht die klassischen weißen Strände, die man von Dänemark gewohnt ist, aber wunderschöne Wälder, Klippen und eine herrliche Vielfalt an Flora und Fauna – inklusive Schweinswalen im Wasser und singenden Fröschen an Land. Wir haben unsere Gegend zusammen mit Hund Floki erkundet und waren oft auch die einzigen, die auf den zum Teil unwirtlichen Wegen unterwegs waren. Empfehlenswert sind zum Beispiel eine Wanderung von einer Seite der Insel zur anderen, ein Ausflug zum Leuchtturm, auf den sogar Hund Floki dürfte, oder einfach die wilde Küste entlangspazieren.
Hier haben wir auch mehr über die kostenlosen Möglichkeiten zum Übernachten in der Natur in Dänemark gelernt. Wir haben einen Shelter (Primitive overnatningspladser og shelters) entdeckt, die es wohl an einigen Stellen in Dänemark gibt und die frei genutzt werden können. Es gibt welche, die reserviert werden können, und andere, wo der zuerst übernachten darf, der zuerst da ist. Bei unserem gab es sogar eine Toilette und eine Feuerstelle. Übrigens gibt es in Dänemark die Option auf freies Zelten (fri teltning) in ausgewiesenen Wäldern. Wer mit seinem Hund wanderreisen möchte, sollte sich dazu unbedingt näher informieren.
Informationen über Wälder und Stellplätze gibt es auf udinaturen.dk. Beim Klicken auf das Zeltsymbol kann man die Region filtern und mehr Informationen erhalten.


Lust zum Nachwandern?
Lust zum Nachwandern?


Sagnlandet Lejre mit dem Hund
Einer unserer Ausflüge führt uns ins Sagnlandet Lejre (auf Deutsch: Land der Legenden), ein 43 Hektar großes Areal westlich von Roskilde, auf dem seit 1964 archäologische Forschungen betrieben werden. Es ist eine Art Freilichtmusen, in dem Wissenschaftler*innen anhand von Erkenntnissen der Archäologie, aus Grabungen oder auch aus historisch überlieferten Quellen verschiedene Dörfer und Siedlungen aus unterschiedlichen Epochen der Geschichte rekonstruiert haben. Dazu gehören unter anderem ein steinzeitlicher Lagerplatz, ein Dorf der Eisenzeit, eine Wikinger-Siedlung und ein Bauernhof des 19. Jahrhunderts.
Vorrangig Forschende und Studierende leben in dem Museumsareal und bringen den Besuchenden auf lebendige Art und Weise die Geschichte näher. Man kann mit den Akteuren agieren, sie alles fragen und auch Spiele spielen oder Brot backen. Schon bei unserem letzten Besuch waren wir hier mit Hund Milo und haben die Zeit sehr genossen. Durch die Größe des Areals ist es selten voll und es gibt viele Bereiche, wo man einfach durch die Natur spazieren kann. Und wichtig: Es gibt nur sehr wenige Bereiche, wo der Hund nicht mit darf. Es ist jedoch auf dänische Besucher ausgelegt und die Akteure sprechen vorranging dänisch. Uns störte es nicht, weil wir ohnehin alles selber erkundet haben.
Tipp: Wer einmal Eintritt zahlt, erwirbt quasi einen Pass und kann während des gesamten laufenden Kalenderjahres, in welchem die Eintrittskarte erworben wurde, ohne Eintritt in den Park gehen. Gerade für Familien ist das toll, da man mit Kindern sowieso nicht alles an einem Tag erkunden kann.
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Kopenhagen mit dem Hund
Hunde finden Ausflüge in die Stadt ja immer etwas langweilig, so auch Floki. Aber auch das müssen sie lernen, da sie nun mal mit uns Menschen zusammen leben und wir auch mal in die Stadt fahren wollen. Auch wenn es für uns keine Option wäre, Floki im Ferienhaus zurück zu lassen, ist es auch meistens gar nicht erlaubt.
Also musste Floki in den sauren Apfel beißen und mit uns nach Kopenhagen fahren. Und er hat das ganz toll gemacht, war sehr geduldig und hat alles mitgemacht – aber er ist auch Berlin gewöhnt. In die meisten Restaurants dürfen Hunde in Dänemark nicht mit hinein. Aber das Wetter war gut genug, dass wir draußen essen konnten, und in die meisten Geschäfte durfte er entweder mit oder wir haben draußen mit ihm gewartet. Er war trotzdem überglücklich, als er am Abend wieder zurück in seinen Garten durfte.
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Tipp: Trolle suchen in Dänemark (und weltweit)
Der Künstler Thomas Dambo gibt Trollen ein neues Zuhause und anhand einer Trollkarte lassen sie sich finden – wenn man ein bisschen sucht. Uns fiel es leider zu spät ein und so besuchten wir während unseres Urlaubs nur einen einzigen Troll, aber der war wirklich bezaubernd.
Mitten in einem Naturschutzgebiet, verborgen von Bäumen, direkt am Wasser und nachdem wir ein wenig geklettert waren, fanden wir Runde Rie. Wie alle Trolle des Künstlers ist diese Trolldame vollständig aus recycelten Materialien hergestellt worden.