Wandern mit Hund: Von Kirchmöser ins Naturschutzgebiet Gränert
Pfotentour mit Milo: Mit dem Zug geht es für den Hund und seine Menschen von Berlin ins Brandenburgische Umland, genauer ins Naturschutzgebiet Gränert. Die Gegend lädt zum entspannten Wandern ein: Kirchmöser und Umgebung, der Faule See, Diebesgrund, Silberquelle, Gasthaus Neue Mühle und viel Tierisches erwarten uns.
Der Frühling und das schöne Wetter locken uns dieses Mal in den Süden von Brandenburg, nach Kirchmöser und in das Naturschutzgebiet Gränert. Auf der abwechslungsreichen Wanderstrecke begegnen Hund und Mensch nur wenigen anderen Menschen, nachdem der Bahnhof und das Dorf Kirchmöser erst einmal durchquert sind. Eine ruhige Strecke für einen Hundeausflug mit genug Möglichkeiten für Pausen und viel Platz zum Spielen für den Hund.
Übrigens: Inspiriert zu dieser Strecke hat uns das Buch „Rund um Berlin“ von Hikeline. Wir werden darüber an anderer Stelle berichten, nachdem wir noch ein paar Touren getestet haben. Bisher gefällt es uns aber sehr gut, denn es ist eines der ersten Bücher, bei denen man auch als Wanderer ohne Auto und stattdessen mit Bus und Bahn bedacht wird. Doch zurück zu unserer Hundetour:
Kirchmöser, Umgebung & Hundezulauf
Wir kommen mit der Bahn von Berlin. Am Bahnhof Kirchmöser durchqueren wir die Unterführung, um auf die andere Seite zu gelangen. Wir halten uns links und verlassen immer geradeaus das Dorf. Oder vielmehr: wir versuchen es.
Im Ort werden wir aufgehalten, streunt dort doch ein scheinbar herrenloser Boxer herum, den wir kurzerhand Hank taufen. Er folgt uns und will sich unserem Ausflug anschließen – nur Milo war da nicht so einverstanden. Also hieß es: Hanks Familie suchen.
Fakten zur Pfotentour
Anfahrt
Start und Ziel: Bahnhof Kirchmöser
ÖPNV: RE1 von Berlin, Fahrt ca. 1 h
Strecke
Dichter Wald, an manchen Stellen urwaldähnlich, Moor, Mischwälder, Kleingewässer, laut Hikelines „Rund um Berlin“:
- Hartbelag: 28 %
- Wanderwege: 62 %
- Wanderpfade: 10 %
Markierung: Roter Strich auf weißem Grund (nicht ganz zuverlässig)
Länge: 19 km (mit kleinen Umwegen und Verlaufen)
Nicht vergessen!
Für Milo: Zeckenschutz, Kekse und ganz viel frisches Wasser
Für die Menschen: Sonnenschutz, Wasser, Kuchen und viele Snacks
Doch weder Fußgänger noch Fahrradfahrer kennen den lieben Kerl. Es dauert eine Weile, bis wir nette Menschen mit Haus im Dorf finden, die Hank spontan aufnehmen und seine Familie finden wollen. Der Hund hat eine Tasso-Marke und wirkt kerngesund, also hoffen wir, er ist wieder vereint mit seinen Lieben. Wir können also unseren Weg fortsetzen.
Kurz nach dem Dorfausgangsschild geht ein unscheinbarer Weg nach links ab und wir sind am Rand eines kleinen Waldes. Wir folgen dem Weg eine Weile bis zu den Bahnschienen und laufen an diesen entlang nach rechts weiter. Da wir hier noch sehr nah an den Schienen entlang laufen, halten wir Milo lieber an der Leine. Eine Markierung lockt uns weiter nach rechts und zurück zur Straße, der unser kleiner Trupp für kurze Zeit folgt.
Naturschutzgebiet Gränert, der Faule See & Zecken
Als sich links Wege zeigen, biegen wir zum Faulen See, der mitten im Naturschutzgebiet Gränert liegt. Die Wege sind hier teilweise sehr eng und verwachsen, der Untergrund ist sehr moorig. Ein Knüppeldamm bringt uns zum See, der trotz des Sonnenscheins fast etwas gespenstisch wirkt mit den abgestorbenen Baumstümpfen.
Milo ist zu diesem Zeitpunkt schon ganz matschig und nass, aber hat Spaß! Wir laufen links am Fließ entlang und machen unsere erste Pause an einem Rastplatz. Was ja nicht auf allen Strecken selbstverständlich ist: es gibt einen Tisch mit Bänken auf beiden Seiten (sogar überdacht für Regenschübe). Hier entdecken wir dann aber so unglaublich viele Zecken an uns, dass wir die Pause eher kurz halten.
Ausgehend von der Richtung, aus der wir vorher gekommen waren, geht es von diesem Rastplatz aus rechts (nicht geradeaus) weiter den Weg über das Fließgewässer entlang. Dem Weg nach rechts folgend, befindet sich eine weitere Pausenmöglichkeit. Milo findet solche Rastplätze übrigens immer und wartet dann geduldig, bis seine Menschen kommen. Diesmal aber lassen wir uns nicht von Milo locken, der gerne Pausen macht. Wir gehen weiter geradeaus.
Diebesgrund, Silberquelle & Wildschweine
Der Weg hier ist gut markiert und wir folgen ihm durch zum Teil sehr verwachsene Gefilde. Ein weiterer Holzbohlensteg führt uns über den Diebesgrund, ein sehr sumpfiges Gebiet. Danach geht es leicht hinauf auf den breiten Weg, an dem links eine alte Quelle liegen soll, die Silberquelle, die jedoch leider versiegt ist – gefunden haben wir sie jedoch nicht. Wir folgen dem nunmehr sehr breiten Weg.
Links und rechts sehen wir derweil sehr viele Anzeichen dafür, dass es in diesem Wald Wildschweine geben muss – zerwühlter Boden, matschige Kuhlen, zerrupftes Gestrüpp … Gerade noch reden wir darüber, als schon zwei große Exemplare vor uns über den Weg rennen – und Milo rennt verdutzt hinterher! Zu unserem Glück verschwinden die Wildschweine unbehelligt im dichten Wald und Milo hört tatsächlich auf unsere Rufe – natürlich wird er überschwänglich gelobt, als er zurückkommt!