Mit Hunden unterwegs: Rückwärtstour von Birkenwerder nach Hennigsdorf
In unserem 66-Seen-Wanderungs-Buch wirkte die Tour recht gut beschrieben und schien uns mit einem Teilabschnitt von 6 km genau richtig für diese kalte und dunkle Jahreszeit. Doch wieso die Rückwärtstour?
Wir entschlossen uns kurzerhand, nicht vom Bahnhof Hennigsdorf zu starten, wie es im Buch empfohlen wurde, sondern von dem eigentlichen Zielbahnhof Birkenwerder. Es sollte ein kleiner Test werden, inwieweit die blauen Markierungen auf dem Weg uns bei der Orientierung tatsächlich helfen.
Nach einem recht kurzen Weg durch Birkenwerder gelangten wir zu unserem Startpunkt: eine Brücke an der Briese, die uns linker Hand von der Straße weg und den schmalen Weg entlang lockte. Wenig später erreichten wir bereits die Niedermoorwiese, auf der sich die Hunde schon ein wenig austoben konnten.
Noch ein kleiner Tipp: bei der Niedermoorwiese befindet sich auch eine Wassertretanlage nach Sebastian Kneipp. Aufgrund der Wetterlage (3°C, gefühlte -5°C), bewunderten wir zwar diese hervorragende Anlage, zogen aber eine kleine Pause mit einem Schluck heißen Kaffee dem gesunden Wassertreten vor – den Hunden gefiel der niedrige Einstieg ins Wasser jedoch sehr.
Wir wanderten weiter und erreichten nach kurzer Zeit das wunderschöne Briesetal. Eine Art Steg führte uns durch diese idyllische Moorlandschaft. Wir bewunderten die Natur, schauten Enten zu und sichteten Graureiher, die sich sichtlich wohl fühlten. Unsere Hunde interessierten sich übrigens nicht für die Tiere, viel spannender waren die vielen fremden Gerüche und der Holzsteg, über den man so gut toben konnte.
Der Weg endete an einer mit Häusern gesäumten Straße, jedoch entdeckten wir nirgendwo den blauen Punkt, dem wir bei dieser Wanderung wieder folgen sollten. Wir hatten aber das große Glück, auf einen 80-jährigen Mann zu stoßen, der sein ganzes Leben in Birkenwerder verbracht hat. Er erzählte uns nicht nur etwas über das Briesetal, die Veränderung der Gegend und die Verbreitung der Biber in diesem Gebiet einschließlich deren Folgen, sondern konnte uns den kompletten Wanderweg bis Hennigsdorf beschreiben – großartig!
Fakten zur Pfotentour
Ratsam
Zu dieser Jahreszeit immer eine Taschenlampe mitnehmen und vorher die Beschreibung des Ortes Birkenwerder konsultieren.
Anfahrt
S-Bahn (S1,S8) bis Birkenwerder und ein kleines Stück durch den Ort hindurch.
Nicht vergessen!
Für die Hunde: Wasser und besondere Leckerei, wie Hundekekse mit Weihnachtsgewürzen und Straußenfleisch.
Für die Menschen: Heißgetränke wie Kaffee, Tee und Glühwein; Stullenpakete und Schokolade.
Lust zum Nachwandern?
Wir begannen den Anweisungen bis zum Radfernweg Berlin-Kopenhagen zu folgen, der uns bis nach Hennigsdorf bringen sollte. Dabei stellten wir fest, dass sich unsere ursprünglich geplante 6-km-Tour zu einer 12-km-Wanderung ausweiten wird. Irgendetwas hatten wir offensichtlich falsch gemacht oder falsch verstanden. Taschenlampen gab es in unseren gut gepackten Rucksäcken nicht, also beschlossen wir zügig weiter zu laufen und die Pausen kurz zu halten.
Den blauen Punkt sichteten wir schon lange nicht mehr, unsere neue Orientierung bot also ausschließlich der Radweg Berlin-Kopenhagen. Unter anderem entlang einem ehemaligen alten Krankenhauskomplex, der mittlerweile leer steht und wild bewuchert scheint, wanderten wir immer weiter und begegneten dabei unzähligen Joggern.
Ca. 15 Minuten liefen wir entlang der Autobahn, die Hunde blieben an der Leine und wir vermissten die Stille und waren froh, als dieser Abschnitt hinter uns lag. Weiter ging es durch den Wald bis wir zu einem Wasserschutzgebiet gelangten. Emma und Milo, die an diesem Tage sehr viel Spaß am Baden hatten, nutzten die Chance zu einem Ausflug ins kühle Nass. Wir hingegen erwärmten uns an einem kleinen Schluck Glühwein, konnten es jedoch nicht so wirklich genießen, da es schon anfing dunkel zu werden.
Noch ein Stück wanderten wir am Wasserschutzgebiet entlang, ehe wir an eine große Straße mit Kreisverkehr kamen… Geschafft, wir waren in Hennigsdorf! Der Rücken schmerzte, der Magen knurrte, unseren Proviant aßen wir erst entspannt und glücklich in der S-Bahn.
Unser Resümee? Diese Wanderung ist wirklich schlecht markiert – noch schlechter als die anderen schlecht markierten Wanderungen bisher – und nicht dazu geeignet mit den Hunden entspannt durch die Natur zu laufen. Das Briesetal ist zwar wunderschön, jedoch bietet der restliche Teil der Natur für uns wenig Anreiz bzw. wird gestört durch asphaltierte Wege, die Autobahn, den Radweg und die Nähe zur Stadt sowie die damit einhergehenden Jogger, Spaziergänger, Gassigeher usw.