Dänemark-Urlaub mit Hund: Kattegat trifft Skagerrak
Nach unserem kurzen Abstecher nach Frederikshavn in Jütland ging der Tagesausflug mit unserem Hund weiter an den nördlichsten Punkt Dänemarks, wo die sanfte Ostsee (Kattegat) auf die stürmische Nordsee (Skagerrak) trifft. Skagen ist die nördlichste Stadt Dänemarks und eine wichtige Hafenstadt mit dem größten Fischereihafen des Landes. Nördlich von Skagen befindet sich die Landspitze Grenen, wo Kattegat und Skagerrak zusammenfließen –und genau das war unser Ziel!
Ein ungewöhnlicher Anblick, als wir Grenen erreichten: Es gab einen großen Parkplatz und sogar eine Art kleine Bahn, die Menschen an die Spitze der Landzunge brachte, die nicht so gut zu Fuß unterwegs waren. Der Parkplatz war recht voll und nicht wenige Menschen bahnten sich den Weg über die Dünen. Da es wirklich genügend öffentliche Toiletten gab vor Ort, merkten wir die vielen Menschen aber kaum.
Smörrebröds und Flødeboller in den Dünen
Zuerst suchten wir uns ein ruhigeres und vor allem windstilleres Plätzchen für die Smörrebröds und die Flødeboller (Schokoküsse in diversen Geschmacksrichtungen), welche wir uns aus Frederikshavn mitgebracht hatten. Inmitten von Dünen, umgeben von Meeresluft und nur ab und an anderen Touristen konnten unser Hund Floki und auch wir Menschen kurz durchatmen und entspannen. Unsere kleine Mahlzeit war sehr lecker – auch wenn das Verspeisen von Smörrebröds ohne Krümeln und Kleckern eine Kunst ist, die wir (noch!) nicht beherrschen. Floki bekam selbstverständlich ebenso eine Stärkung.
Fakten zur Pfotentour
Anfahrt, Start und Ziel
Mit dem Auto von Frederikshavn bis Skagen/Grenen.
Hunde in Dänemark
Mehr Infos zu Hunden in Dänemark findet ihr im ersten Teil unserer Dänemark-Reihe für 2018.
Nicht vergessen!
Für Floki: Snacks und eine Schleppleine, damit die Strandweite auch genossen werden kann
Für die Menschen: genügend Snacks gegen den Hunger, Wasser und Sonnencreme
Lust zum Nachwandern?
Dünen, Sand und Meer
Danach ging es weiter für einen kurzen Abstecher durch die breite Dünenlandschaft: Hier ein Hügel, dort das Grab des Künstlers Holger Drachmann (1846 – 1908) und da ein Leuchtturm (Skagen Fyr, auch „Det Grå Fyr“) oder Bunker. Und dann endlich: der weite Sandstrand!
Wir schlenderten also mit all den anderen Touristen in Richtung Spitze. Wie zu erwarten, waren viele Hunde unterwegs – natürlich alle brav an der Leine oder besser: i snor – und Floki war entsprechend aufgeregt. Der Strand ist zum Glück so breit, dass man entweder gut ausweichen oder die Hunde sich kurz begrüßen und spielen konnten, ohne andere zu stören. Übrigens machten Floki die unberechenbaren Wellen ein wenig Sorge und wir konnten ihn nur mit sehr vielen Leckerlies dazu überreden, wenigstens eine Pfote ins Wasser zu setzen.
Ab und an, vor allem zu Beginn der kleinen Wanderung am Strand entlang, befanden sich große Steine im Wasser. Auf manchen von diesen sollen sogar Robben zu sichten sein; uns war das Glück leider nicht hold. Aber es ist auch ohne diese Tiere ein beeindruckender Anblick, als wir an der Spitze ankommen (und wir hatten ja Möwen, hehe)!
Kattegat trifft Skagerrak
Das Kattegat ist ein Meeresgebiet zwischen dem dänischen Jütland und der schwedischen Westküste. Das Skagerrak hingegen ist ein Teil der Nordsee zwischen der Nordküste Dänemarks, der Südküste Norwegens und der nördlichen Westküste Schwedens. Und hier, an der nördlichsten Spitze, treffen Kattegat und Skagerrak aufeinander, was für ein wunderschönes Spiel der Wellen sorgt und viele Touristen anlockt.
Kleiner Schwenk: Vielleicht fragt ihr euch wie wir auch, woher eigentlich die beiden Namen kommen?
Während der Hansezeit und auch sonst soll das Kattegat wegen seiner vielen Untiefen und schmalen Fahrwässer berühmt und gefürchtet gewesen sein. Viele Kapitäne kamen der Legende nach daher zu dem Schluss, das Kattegat sei so eng wie ein Katzenloch.
Daher leitet sich auch der Name ab: Aus den niederländischen Wörtern „kat“ für „Katze“ und „gat“ für „Loch“ oder „Durchgang“. Noch heute zeugen zahlreiche Wracks auf dem Boden der Ostsee davon, wie schwierig es früher gewesen sein muss, das Kattegat zu bezwingen.
Das Skagerrak ist nach Skagen am nördlichsten Ende Jütlands benannt: das niederländische Wort „rak“ bedeutet so viel wie „gerade Wasserstraße“.
Strand-Wanderung
Die beiden Meere Kattegat und Skagerrak kämpften um unsere Aufmerksamkeit und eines war schöner anzusehen als das andere. Hier ruhiger, da wilder.
Auf der Nordsee-Seite war der Strand etwas breiter und lud zum Baden ein, was jedoch leider wegen der gefährlichen Strömung verboten ist. Wenn man von hier aus ein paar Meter weiter läuft, würde sich bestimmt ein schönes Fleckchen finden, um in das kühle Nass einzutauchen– informiert euch einfach, ab wann es erlaubt ist.
Übrigens:. Auch hier besteht die Möglichkeit Robben zu treffen, wir haben jedoch keine gesehen.

Zur Zeitplanung
Insgesamt waren es tatsächlich nicht viele Kilometer: Wir liefen etwa 1,5 km auf dem Hinweg und ca. 3,7 km vom Start bis zum Ziel. Aber der Weg zieht sich bis nach vorn zur Spitze. Das solltet ihr beim Planen und Bezahlen der Parkgebühr unbedingt beachten, denn wir mussten quasi von unterwegs unsere Schätzung korrigieren und Parkzeit nachordern.
Es wird zwar gesagt, dass man etwa 30 Minuten bis zur Spitze braucht. Aber wenn man so wie wir eher schlendert, Fotos macht und einen Hund dabei hat, dann sollte eher mindestens eine gute Stunde je Richtung eingeplant werden.
Schlangen-Warnung: Kreuzottern in Dänemark
Auf dem Rückweg gab es für uns sogar noch einen kleinen Schockmoment: Floki wäre beinahe mit einer Kreuzotter zusammen geprallt, die sich an einer Bunkerwand sonnte. Wir haben unseren neugierigen Hund gerade noch zurückziehen können, bevor er hautnah Hallo sagen konnte!
Wir hatten zwar darüber gelesen, dass es in Dänemark generell mehr Schlangen gibt, darunter auch die für Hunde gefährlichen Kreuzottern. Aber auf so eine direkte Begegnung hatten wir uns auch nicht vorbereitet, ehrlich gesagt. Nun waren wir aber gewarnt und ihr seid es jetzt auch.